Samstag, 15. November 2014

Eindrücke USA

Hey Leute, 
ich will auch nicht lange um den heißen Brei herumreden und deswegen fange ich gleich mit meinen Themen an, über die ich mit euch reden wollte:


Freunde:
Freunde zu finden ist leicht, aber richtige Freunde zu finden ist so schwer! 
Das ging mir gerade durch den Kopf und ich musste es aufschreiben. Wenn du nämlich offen zu den Leuten an der Schule bist, mit ihnen sprichst und einfach freundlich bist, sind sie es auch. Am Anfang fand ich auch Freunde, aber es waren halt nur "Freunde" und keine echten Freunde, mit denen du auch außerhalb der Schule eventuell was machen könntest. Nach ca. 3 Monaten hab ich 2 Freundinnen gefunden, mit denen ich auch ab und zu etwas außerhalb der Schule mache und mit denen ich auch reden kann. 
Klar, ich kann die beiden jetzt nicht mit meinen Freunden in Deutschland vergleichen, mit denen ich über alles reden kann, aber ich war mir dessen bewusst, bevor ich hierher kam. Ich kann nicht erwarten, dass ich hier gleich am Anfang richtig gute Freunde finde, man muss die Freundschaften erst aufbauen und das muss euch auch bewusst sein, wenn ihr ein Auslandsjahr macht, dass ihr hier nicht gleich Freunde finden werdet. 
Mein Tipp für euch: Seid ihr selbst und traut euch ruhig mal Leute anzusprechen!


Schule:
Bevor ich in mein Auslandsjahr gestartet bin, habe ich mich natürlich mit ehemaligen ATS unterhalten und hab auch viele Blogs gelesen. Ich weiß einfach nicht, was die alle haben!!! :D Alle schreiben, dass die Schule in den USA so einfach ist und man es locker schafft. Ja, man schafft es, aber es ist nicht so einfach, wie alle sagen/schreiben. Ich würde z.B. am Anfang nicht so schwere Fächer, wie Psychologie oder Politik nehmen, da euer Englisch sich noch verbessern wird und ihr dann im letzten Trimester die "schweren" Fächer wählen könnt. Außerdem ist Mathe nicht soo einfach, da sie andere Rechenwege anwenden, die ihr vielleicht nicht kennt und dann durcheinander kommt. 
Mein Tipp für euch: Nehmt am Anfang eher leichte Fächer und zum Ende gegen die "schweren". 

Lehrer:
.. kann man nicht mit denen in Deutschland vergleichen. Die Lehrer in den USA sind einfach lockerer im Umgang mit den Schülern. Klar, wir duzen uns jetzt nicht, aber es ist auch nicht so ein strenges Verhältnis, wie ich es von Deutschland gewohnt bin.

Heimweh:
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich seid ich hier bin, noch nicht so oft Heimweh hatte. Aber wenn ich dann einmal Heimweh habe, dann hab ich sehr dolles Heimweh. Am Anfang wusste ich nicht so richtig, wie ich damit umgehen sollte und war sehr froh, dass ich eine Gastschwester habe, die für mich da ist und mich dann auch mal ganz doll drückt! ;) 
Und das hat mich irgendwie daran erinnert, was die Organisationen uns sagen: Deine Stimmung wird wie eine Achterbahnfahrt sein, mal gut, mal schlecht und mal normal. Ja, da kann ich ihnen nur zustimmen! 
Mein Tipp für euch: Redet über euer Heimweh und geht viel raus und unternimmt etwas, anstatt zu Hause zu sitzen und an eure Familie/Freunde von zu Hause zu denken! 


Höflichkeit:
Amerikaner legen sehr sehr sehr sehr sehr viel Wert auf Höflichkeit. Also wenn ihr z.B. irgendwo hinwollt, dann fangt mit: "Do you think we can go ..." oder "Can we go.." an, und nicht mit "I want to go to..". 
Glaubt mir, ich habe den Fehler gemacht, dass ich gesagt habe: "We need to go ..." und mein Gastvater hat mich dann erstmal schief angeguckt und meinte: "do we need to?" Er wollte mir auf etwas witzigem Weg sagen, dass man das hier nicht so sagt.. 
Mein Tipp: Versucht so höflich wie es geht zu euren Gasteltern zu sein (bitte übertreibt es nicht) und bedankt euch lieber zu oft, als gar nicht!


Beschäftigungen am Wochenende:
Da ich ja so gut wie abgeschieden lebe, gibt es dementsprechend auch nicht so wirklich etwas zu tun am Wochenende. Leider sind meine Gasteltern auch nicht wirklich interessiert etwas mit uns zu machen und so bin ich sehr froh, dass ich schon Freunde gefunden hab, mit denen ich etwas machen kann. Außerdem ist es sehr cool mit anderen Austauschschülern etwas zu unternehmen, da man sich dann austauschen kann und Leute hat, die genau wissen, wie ihr euch fühlt. 

Einkaufen gehen: 
Wir gehen öfters mal zu Walmart einkaufen und da es da echt alles gibt, von Kosmetik zu Klamotten und Essen, muss ich mich jedes Mal zurückhalten, dass ich nichts neues kaufe. Am Anfang war das etwas schwieriger, weil ich ja alles ausprobieren wollte, aber jetzt geht das total und ich kann immer mit zu Walmart kommen und lass dann auch vorsichtshalber mein Portemonnaie zu Hause.. :D  
Echt, ihr denkt bestimmt, wovon redet sie denn? Aber wenn ihr einmal in so einem riesigen Supermarkt in den Staaten wart, könnt ihr mich sicher besser verstehen! :'D
Mein Tipp: Versucht euch etwas zurückzuhalten und nicht immer Geld mitzunehmen, damit vermeidet ihr über etwas nachzudenken, was ihr vielleicht kaufen wollt. 

Coupons:  
Amerikaner lieben Coupons!!!!! Vor allem meine Gastmama und das ist echt schon crazy. Sie hat 2 Ordner, wo sie ihre Coupons sammelt und vor jedem Einkauf guckt sie, ob sie denn überhaupt genug Coupons hat, um einkaufen zu gehen. Kann auf der einen Seite ganz cool sein, da man echt Geld sparen kann, aber auf der anderen Seite auch schon etwas nervig, da ich schon seid 2 Wochen auf mein Mineralwasser warte. (=Sie wollte auf einen Coupon warten..)

Marmelade:
.. schmeckt hier irgendwie anders! Ich kann es euch nicht wirklich erklären, aber die Marmelade hier hat eine andere Konsistenz, als in Deutschland. Sie ist eher so wie Gelee und Pudding..  :D

Mister Obama: 
..den mögen hier komischerweise nicht alle. Also nicht verwundert sein, wenn eure Gastfamilie euch gar nicht versteht, wenn ihr gut über Obama redet! Ich hatte das Thema gerade erst in U.S. Government und ca. 97% der Klasse mögen ihn nicht. Die anderen 3% sind die Austauschschüler (mich eingeschlossen), die gar nichts gegen ihn haben. Wie gesagt, dies ist ein schwieriges Thema in den Staaten.. 

Pünktlichkeit:
.. nicht alle, aber viele Amerikaner sagen, dass sie z.B. (..) reparieren, und dann dauert das erstmal 2 Wochen, bis sie sich darum kümmern. Ich weiß nicht, ob das bei allen Amerikanern so ist, aber bei meinen Eltern jedenfalls schon, denn es hat ca. 3 Wochen gedauert, bis mein Regal angebracht wurde.. 

Türen schließen:
Amerikaner hassen es, wenn man die Türen schließt. Sie können es einfach nicht verstehen, warum man die Tür von seinem Zimmer schließt. Sie denken, dass ihr dann über sie redet (mit einer Gastschwester vielleicht oder per skype) und das mögen sie gar nicht!! 
Mein Tipp: Öfters mal die Tür auflassen!

Sauberkeit:
..da ich mich auch mit anderen Austauschschülern austausche, weiß ich, dass es nicht nur bei mir so ist.. Also meine Gastfamilie ist nicht die hygienischste (oh Gott, schweres Wort), da die Küche schon etwas dreckig ist und ich würde es auch nicht empfehlen unbedingt barfuß oder ohne Schuhe rumzulaufen. :O Da sie ein großes Haus haben, ist das denke ich mal auch schwierig ALLES sauber zu halten, aber so die einfachen Sachen, wie Staub saugen, Staub wischen oder Sachen wegzuräumen, die man benutzt hat, ist schon etwas schwerer hier..(:D) leider.. 
Mein Tipp: Räumt selber auf und zeigt euren Eltern, dass ihr nicht so seid und helft ihnen im Haushalt ohne, dass sie euch z.B. fragen müssen. 



Da mir gerade aufgefallen ist, dass worüber ich schreibe, nicht gerade positiv ist, wollte ich nur mal sagen: Ich mag Amerikaner und habe überhaupt nichts gegen sie, aber es ist nunmal eine andere Kultur und ich möchte euch aufklären, damit ihr vielleicht etwas mehr vorbereitet seid, als ich es bin/war. 

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